Arnulf  Rainer




 

Arnulf Rainer war auch in jungen Jahren vom Surrealismus bzw. phantastischen Realismus beeinflusst. 1951 ersetzt er seine Mikrostrukturen durch dichte  Strichlagen mehrfach übereinander. Diese optische Dezentralisation endet in einer schwarzen Fläche. Um davon wegzukommen, malt Rainer blind. „Blindmalerei, automatische Malerei“ entstehen.

Nach Zentralgestaltungen und Proportionsstudien folgte die bekannteste Werkgruppe, die „Übermalungen“, eine Aufforderung, das Verborgene zu finden. Mitte der 60er Jahre entstanden angeregt durch Rauscherlebnisse (Alkohol, LSD, Psylocybin) figurativ halluzinative Zeichnungen „face farces“. Angeregt von der Kunst der Geisteskranken zeichnete Rainer Haare, Fratzen, Schmutz. Großvater-Figuren, die Zeichnungen, oft auf Ultraphanfolien, lassen einen Untergrund durchschimmern.