Herbert Flois

Objekte
18.11.2021 bis 08.04.2022


Vernissage:
Donnerstag, 18. 11. 2021, 17 – 20 Uhr*

*es gelten die aktuellen Covid-19/Corona Verordnungen

Herbert Flois

1957 in Grafendorf bei Hartberg (Steiermark) geboren
1979 - 1984 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien (Prof. Bruno Gironcoli)

Nach den Ausstellungen von 1989, 1997 und 2006 ist es mir wieder gelungen, eine Ausstellung der Kunst von Herbert Flois zu veranstalten, der sowohl bei Josef Pillhofer als auch bei Bruno Gironcoli studiert hat. Beide Künstler waren mit etlichen Ausstellungen in der Galerie Chobot vertreten. Gironcoli hat das Talent und die Kreativität der Arbeiten von Flois erkannt, Arbeiten mit Gips, Jute, Mullbinden und Kunststoff, und hat ihn daher unterstützt.
Die meist mit grellen Farben bemalten Objekte dokumentieren verfremdete Alltagsgegenstände, als wären sie scheinbar sinnlos. Durch die Raumeinteilung ergibt sich eine Spannung, wie bei einer Zeichnung durch den Strich. Es ersteht das Gefühl des „Lufteinfassens“ und der Rauminstallation. Seine Konstruktionsstücke, Antennen, Zielrohre und Pumpen, die ähnlich wie zufällige Gegenstände im Raum stehen, beherrschen dadurch den Raum.
Flois strebt keineswegs eine Nachbildung des Sichtbaren an, sondern verleiht den aus ihrem räumlichen Umfeld und ihrer ursprünglichen Funktion enthobenen Gegenständen in freier plastischer Abstraktion und farblicher Reduktion ein selbständiges Eigenleben als Artefakt.
Anders als bei „art brut“ handelt es sich nicht um „objet trouvé“, vielmehr baut Flois genau bestimmte Alltagsgegenstände in seine Arbeiten ein, die aber im Kontext mit den verwendeten Formen und Materialien ein neues selbständiges Formengebilde ergeben.
Dadurch kommt es bei seinen Arbeiten zu einem inneren Spannungsfeld zwischen Vertrautem bei gleichzeitiger Verfremdung, die durch die dinghafte Unbestimmtheit der Gegenstände hervorgerufen wird.
Derart entstehen Plastiken von poetischer Ausdruckskraft und hoher künstlerischer Sensibilität.
Dagmar Chobot