Die Anfänge der Zeichnung fallen mit dem Beginn der menschlichen Kulturgeschichte zusammen, doch haben alle späteren Hochkulturen Werke hervorgebracht, die auf der Verwendung von Linien beruhen.
Die autonome Zeichnung hat ihre dienende Rolle einer vorbereitenden Stufe zu einem gültigen Werk längst überwunden.
Für Felix Waske stellt die Zeichnung das Zentrum seines künstlerischen Schaffens dar alles.
Er studierte ein gutes Jahrzehnt an Wiener Akademien (bei Eduard Bäumer am Stubenring und bei Max Weiler am Schillerplatz), um sodann für die nächsten zehn Jahre seinen Wohnsitz nach Ibiza zu verlegen, wo er auch noch heute einen großen Teil des Jahres verbringt. Auf Ibiza entwickelte er die Vielfigurigkeit, die für seine Arbeiten bis heute ihre Aktualität behalten hat.
Dazu Otto Breicha 1993: „Auf Ibiza hat er sich dann ins Figürliche umbesonnen und auf jene Umstände und Umständlichkeiten festgelegt, die bis heute sein künstlerisches Um & Auf bestimmen. Seine Farbstiftzeichnungen sind durchnummeriert (in der Reihenfolge ihrer Entstehung), aber unbetitelt. Er kennt, bei dem, was er zeichnet (gezeichnet hat), keine Inhalte, die er „benennen“ kann. Das Figuren-Gewimmel entsteht ihm gewissermaßen unter den emsig zeichnenden Händen. Indem er es entstehen läßt, überrascht er sich selber. Das beginnt jeweils damit, daß er irgendwo am leeren Blatt eine erste Figur wie zufällig vermerkt, unwillkürlich und gewissermaßen als eine reflexhafte zeichnerische Manipulation. Dieser ersten Figur schließen sich nächste andere an. Situationen werden zueinander, nebeneinander und gegeneinander angetragen. Indem er zeichnet, erzählt sich Felix Waske Unerzählbares.“
Er ist ein Baumeister der Phantasien, seine Zeichnungen drücken seine Befindlichkeiten aus, sind Darstellungen seiner Träume.
Die in Rudeln dargestellten Figuren sind Zwitterwesen zwischen Tier und Mensch. Allerdings sind es keine paradiesischen Gärten, die uns Felix Waske vermittelt, vielmehr legen sie Zeugnis ab von einer Kompliziertheit des Daseins und beschäftigen sich mit den Möglichkeiten – aber vor allem Unmöglichkeiten des Miteinanders.
Diesen Eindruck bricht Waske aber wieder mit feiner Ironie, alles scheint möglich, da alles tatsächlich möglich ist.