Josef Pillhofer.

Skulpturen und Zeichnungen
12.06.2014 bis 18.07.2014


 

Nach seinem Studium bei Fritz Wotruba ging Josef Pillhofer 1950/51 nach Paris. Dort empfing er wesentliche Impulse, der Aufenthalt wurde prägend für sein weiteres Schaffen. Nach drei Tagen an der École des Beaux Arts nahm ihn Ossip Zadkine als Schüler an der Académie de la Grande Chaumìere auf. Reger künstlerischer Austausch fand mit Constantin Brancusi, Henri Laurens, Alberto Giacometti und Serge Poliakoff statt.
Es wäre jedoch zu einfach, Pillhofer auf diese Einflüsse zu reduzieren.
Seine Arbeiten weisen unabhängig vom Einfluss Wotrubas und dieser Pariser Jahre eine eigenständige Charakteristik auf.
Die konsequente Beschäftigung mit der Natur der menschlichen Gestalt bildet die Grundlage für die Suche nach der idealen Proportion. Besonders bei den Bronzen bestechen die präzise aufeinander abgestimmten Proportionen.
Josef Pillhofer gelingt auf beeindruckende Art und Weise das Variieren zwischen kubistisch-abstrahierenden Formen und einem stark an der Natur orientierten Realismus.
Es wäre jedoch falsch, in diesem Zusammenhang von Heterogenität zu sprechen, verbindender wesentlicher Faktor bleibt immer das Reale, das er aus der Natur ableitet. Es macht keinen Unterschied, ob dieses Wesentliche durch reduzierte kubistische Formen oder durch realistische Darstellung ausgedrückt wird.
Auch in den Zeichnungen wird die intensive  Beschäftigung mit der Natur der menschlichen Gestalt in sichtbar. Seine Zeichnungen sind nicht Skizzen eines Bildhauers, sondern eigenständige Formatierungen, Dreidimensionales wiederzugeben.
Die Arbeiten der Ausstellung zeigen den Weg, den der Künstler von der Skizze über die Zeichnung bis zur vollendeten Skulptur in der patinierten Bronze zurücklegt.
Mit den Blechen, seinem Spätwerk, greift Josef Pillhofer wieder auf die Formensprache seiner frühen Jahre zurück, allerdings mit der fertigen Sicherheit des erfahrenen Bildhauers.
Er kann als „Multipler Moderner“ (Peter Bogner) bezeichnet werden, der unbelastet von Zwängen frei gestaltet hat.
Die Auswahl der gezeigten Arbeiten, die die Schaffensperiode Pillhofers von den 50-iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis zum Jahr 2009 umfasst, zeigt diese Antipoden im Werk Pillhofers auf.