Josef Wittlich

"outsider der pop art", Gouachen
08.04.2006 bis 24.05.2006


 

Josef Wittlich wurde am 26.2. 1903 als Sohn eines Knopfmachers in Gladbach bei Neuwied geboren. Aufgrund seiner zurückgezogenen Lebensweise ist wenig über sein Leben bekannt. Ca. 1920 soll er nach Ablehnung seines Antrages um Aufnahme in die Fremdenlegion für etwa ein Jahr einem französischen Offizier als Bursche in der Nähe von Paris gedient haben. Nach seiner Rückkehr nach Gladbach verdiente er sich ab 1922 seinen bescheidenen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiter in der rheinischen Bimstein–Industrie.

Schon als Kind hatte Josef Wittlich zu malen begonnen. Während der dreißiger Jahre intensivierte sich der Drang, sich in Farben auszudrücken. Abends und nachts und an den Wochenenden entstanden Arbeiten, für die er als Vorlagen Zigarettenbilder und Kriegsbeschreibungen der ersten Weltkrieges benutzte. So entstanden unter anderem bis zu fünf Meter große Schlachtenbilder. In den Kriegsjahren gingen diese Arbeiten fast alle verloren. Eine schwere Handverletzung hinderte ihn einige Jahr an der Malerei, die er aber 1957 wieder aufnahm. 1967 stieß der Maler und Keramiker Fred Stelzig bei einer Besichtigung des Keramikwerkes, in dem Josef Wittlich als Hilfsarbeiter tätig war, aus seine Arbeiten.

Tief beeindruckt von diesen ungewöhnlichen Bildern stellte Fred Stelzig spontan den Kontakt zwischen dem damaligen Leiter des „Würtembergischer Kunstverein, Stuttgart“, Dr. Dieter Honisch her, der sich sofort entschloss, noch im gleichen Jahr eine Einzelausstellung zu realisieren. Alle ausgestellten ca. 40 Arbeiten waren innerhalb von vier Wochen verkauft, das Phänomen „Josef Wittlich“ war entdeckt.

Josef Wittlichs Bildwelt umfasst im wesentlichen drei Motivfelder: Schlachtenbilder und Soldaten. Porträts und Königinnen und Potentaten, Frauenbilder. Landschaften, Tierbilder.
Josef Wittlich verstarb am 21.9.1982 auf der Strasse in Höhr-Grenzhausen an einem Herzinfarkt.