Michel Nedjar.

Puppen, Mischtechniken
18.04.2007 bis 25.05.2007



Seine Puppen greifen auf die ersten Spielzeuge unserer Kindheit zurück, im Atelier hergestellt stehen sie unter Einfluss der Zauberpuppen aus aller Welt, also der Beeinflussung durch die Künste, deren formale Aspekte ihrem heiligen Potential unterworfen sind.
Daher rührt auch die Bedeutung der Trägermaterialien, die dafür verwendet werden: Fundstücke von Gewebe, Postkarten, Verpackungen.
Nedjars Techniken optimieren die Präsens körperlicher Spuren und zufälliger Einwirkungen,
wie zum Beispiel Verschmutzungen und Verfall. In den Zeichnungen werden ursprüngliche Formen durch ursprüngliche Techniken verstärkt, wie beispielsweise in der Fingermalerei, die Abdrücke der Finger sollen als Zeichen der Berührung durch den Wundertäter erkennbar bleiben.
Die Farbskala beschränkt sich hauptsächlich auf satte Erd- und Bluttöne. Deshalb erscheinen die Farbausbrüche um so leuchtender und hieratischer und gleichen miaturisierten Kirchenglasfenstern.
Nedjars Puppen, Masken und Portraits haben größtenteils leere Augenhöhlen. Es gibt das Nichts dahinter preis, es enthüllen sich Eros und Tod, Magie und Metamorphose.
Michels Nejars Zeichnungen sind formell und existentiell eine Fortsetzung und Umwandlung  der Puppen. Allen S. Weiss
Die Puppen ab 2005 haben ein Fröhlichkeit und sind dem Leben oder dem Überirdischen im positiven Sinn zugewandt. Der Zauber ist gelungen. Jetzt sind sie reich und schön.

Michel Nedjar
1947 in Soisy-sous Montmonrency geboren.
Mit 14 Jahren verließ er die Schule, absolvierte eine Schneiderlehre und besuchte später eine Schule für Modedesign. Mit 22 Jahren traf er Theo Hernandez. Zusammen mit ihm unternahm er zuerst eine große Reise durch Europa und Marokko und später durch Asien, die Türkei, Afganistan, den Iran, Indien und Mexiko, wo er 18 Monate verbrachte. Nach seiner Rückkehr, 1975, entstanden seine ersten Puppen. In dieser Zeit drehte Theo Hernandez den Film „Salome“, in dem Nedjar eine Rolle übernahm. 1977 drehte er den ersten eigenen Film „Le gant de l´autre“ zusammen mit Theo Hernandez und Gaël  Badaud. Es folgten weitere Filme. 1979 traf er Jean Dubuffet, der einige seiner Arbeiten für die Collection de L´Art Brut erwarb.
Michel Nedjar lebt in Paris.

Einzelausstellungen: Rosa Esman Gallery, New York. Galerie Susanne Zander, Köln. Galerie Michael Haas, Berlin. Carl Hammer Gallery, Chicago. Galerie Latal, Zürich, Galerie Chobot Wien.